Skistöcke, Wanderstöcke & Co.: So findest du die richtige Stocklänge
Wandern, Nordic Walking, Skifahren und Langlauf: Wir zeigen dir, welche Stöcke es gibt, welche Vorteile sie haben und welche Längen zu dir passen.
Stöcke-Berater
Wofür sind Wanderstöcke gut?
Entlastung und mehr Komfort
- Massive Entlastung des gesamten Bewegungsapparates durch Gewichtsverteilung auf Muskeln, Bein- und Fussgelenke, Sehnen und Bänder
- Bei jedem Schritt können bis zu 8 kg des Körpergewichts entlastet werden.
- Bei einer mehrstündigen Wanderung kann eine Gesamtentlastung von bis zu 250 Tonnen zusammenkommen.
Sicherheit
- Höhere Stabilität beim Tragen grösserer Lasten
- Besseres Gleichgewicht durch Bodenkontakt in anspruchsvollem Gelände, insbesondere bergab
- Aufrechte, ergonomische Körperhaltung
Ausdauer
- Antrieb beim Bergaufgehen
- Mehr Leistungsfähigkeit – vor allem beim Tragen eines Rucksacks
- Freie und unbeschwerte Atmung durch aufrechte Körperhaltung
So findest du die optimale Trekkingstocklänge
Beim Trekking greifst du am besten zu längenverstellbaren Stöcken. Diese können zum einen perfekt ans Gelände angepasst werden und zum anderen auf ein praktisches Packmass verkleinert werden, um sie am Rucksack zu befestigen.
Die Stöcke sollten dabei folgende Längen haben:
Auf der Fläche: die Basis-Einstellung
90-Grad-Winkel am Ellbogen (zwischen Ober- und Unterarm) sowie vom Handgelenk zum Stock und vom Stock zum Untergrund
Bergauf: 5–10 cm kürzer als die Basis-Einstellung
Bergab: 5–10 cm länger als die Basis-Einstellung
Das richtige Material
Bei Trekkingstöcken spielt auch das Material eine ausschlaggebende Rolle. Wir zeigen dir, welche zwei Materialien vorwiegend zum Einsatz kommen und welchen Nutzen sie haben.
Aluminium
- Leicht
- Sehr langlebig und strapazierfähig
- Hohe Elastizität bei Biegebeanspruchung
- Schlagunempfindlicher als Carbon
Carbon
- Sehr leicht
- Maximale Steifigkeit bei minimalem Gewicht, höhere Steifigkeit als Aluminium
- Optimales Schwungverhalten bei hochdynamischen Bewegungen
- Individueller Konstruktionsaufbau über unterschiedliche Fasertechnologien und Layeraufbau
Stockkonstruktionen
Ein weiterer Faktor bei Stöcken fürs Wandern: die verschiedenen Konstruktionsarten. Dabei stehen dir Teleskopstöcke und Faltstöcke zur Auswahl.
Teleskopstöcke
- Kleines Packmass
- Schnelle, einfache Handhabung
- Robust
- Variabel einstellbar
Faltstöcke
- Sehr kleines Packmass
- Geringes Gewicht
- Faltbar
- Schnelle, einfache Handhabung
Wofür braucht man Nordic Walkingstöcke?
Nordic Walking geht auch ohne Stöcke? Das Walken mit Stöcken hat gegenüber stocklosem Walken einige Vorteile:
- Anders als beim Walken ohne Stöcke werden Hüft-, Knie- und Sprunggelenke geschont.
- Der Bewegungsapparat wird um bis zu 30% entlastet.
- Hoher Muskeleinsatz: um bis zu 50% effektiver als Gehen ohne Stöcke
- Erhöhte Sicherheit auf rutschigem Untergrund
Wichtig dabei ist die richtige Gangart. Werden die Stöcke nur hinter sich hergezogen, können sie mehr schaden als nützen.
Achte dabei auf Folgendes:
Die richtige Haltung
- Aufrechte, nicht steife Haltung
- Schultern locker hängen lassen, Brustkorb anheben, Bauch leicht angespannt
- Blick nach vorne richten
Die richtige Technik
- Diagonale Bewegungsführung
- Schultern locker, Füsse zeigen nach vorne
- Oberkörper und Hüfte bewegen sich fliessend
- Setzt du das linke Bein nach vorne, bewegt sich der rechte Arm mit dem Stock parallel vorwärts.
- Und umgekehrt: rechtes Bein und linker Arm parallel vorwärts.
Wie lange sollten die Nordic Walkingstöcke sein?
Nur mit der richtigen Länge können Nordic Walkingstöcke ihren maximalen Nutzen voll entfalten und so den Walker oder die Walkerin unterstützen.
Für die optimale Stocklänge gilt eine ganz einfache Faustformel:
Körpergrösse in cm x 0,68 = Stocklänge Nordic Walking
Im Zweifel wird empfohlen, eine etwas kürzere Stocklänge als berechnet auszuwählen. Bsp. mit 164 cm: 164 cm x 0,68 = 111,52 > 100 cm Stocklänge
Bei einer Grösse von 164 cm empfiehlt sich daher eine Stocklänge von 110 cm.
Beim Kauf ausserdem darauf achten, dass beim Halten des Stocks der Oberarm-Unterarm-Winkel nicht kleiner als 90 Grad ist.
- Empfohlene Stocklängen Nordic Walking
- Körpergrösse (cm)
- Stocklänge Nordic Walking (cm)
Kein Taschenrechner zur Hand? Die folgende Tabelle gibt dir eine praktische Übersicht:
Recommended
NORDIC WALKING pole length
Body length (cm) |
NORDIC WALKING Pole length (cm) |
Body length (cm) |
NORDIC WALKING Pole length (cm) |
120 | 80 | 165 | 110 |
125 | 85 | 170 | 115 |
130 | 90 | 175 | 120 |
135 | 90 | 180 | 120 |
140 | 95 | 185 | 125 |
145 | 100 | 190 | 130 |
150 | 100 | 195 | 135 |
155 | 105 | 200 | 135 |
160 | 110 |
Wofür braucht man Skistöcke?
Skistöcke sind beim Skifahren praktisch unabdingbar. Neben dem Öffnen der Bindung und dem Nutzen als Aufstehhilfe nach einem Sturz dienen Skistöcke vor allem folgenden Faktoren:
- Gleichgewicht beim Kurvenfahren
- Hilfe zum Anschieben auf flachen Strecken
- In steilem Gelände: Beibehaltung des Rhythmus in Kurzschwüngen
- Unterstützung beim Timing und der Genauigkeit
Wie lange sollten die Skistöcke sein?
Für Skistöcke gibt es eine praktische Formel zur Berechnung der optimalen Stocklänge:
Körpergrösse in cm x 0,7 = Stocklänge Skifahren
Für die richtige Skistocklänge kannst du dich auch an folgender Tabelle orientieren:
Die Ergebnisse der Faustformel und der Übersicht sind nicht in Stein gemeisselt und dienen in erster Linie zur Orientierung. Bei der Auswahl der passenden Stöcke spielen auch Oberkörperlänge, Beinlänge, Fahrstil sowie die Präferenz des Skifahrens eine wichtige Rolle. Und: Freerider:innen können vom Ergebnis noch ca. 5 cm abziehen!
Körpergrösse (cm) |
Skistocklänge (cm) |
99–105 | 70 |
106–112 | 75 |
113–119 | 80 |
120–126 | 85 |
127–133 | 90 |
134–140 | 95 |
141–147 | 100 |
148–154 | 105 |
155–161 | 110 |
162–168 | 115 |
169–175 | 120 |
176–182 | 125 |
183–189 | 130 |
190–196 | 135 |
über 197 | 140 |
Der Praxistest
Mehr Aufschluss über die richtige Länge gibt der Praxistest. Dafür empfiehlt es sich, den Test mit Skischuhen und Ski an den Beinen zu machen.
- Den Stock verkehrt umdrehen, so dass der Griff am Boden steht.
- Den Stock unterhalb des Tellers in die Hand nehmen und vor den Oberkörper halten. (Da der Teil über dem Teller im Schnee versinkt, ist er für die Messung nicht relevant.)
- Beim Festhalten Ober-Unterarm-Winkel von 90 Grad. Hierfür kannst du dich auch am Unterarm orientieren: Ist dieser parallel zum Boden, stimmen Winkel und Länge.
Wie das geht, siehst du hier:
Was sind die Vorteile von Langlaufstöcken?
- Ein grosser Teil des Vortriebs kommt aus Oberkörper und Armen, hierfür werden entsprechende Langlaufstöcke benötigt.
- Halten des Gleichgewichts
- Essentiell für die Bewegungsausführung
Was ist die richtige Länge von Langlaufstöcken?
Die Stocklänge ist für die richtige Bewegungsausführung sehr wichtig und ist abhängig von der Körpergrösse. Die Stocklängen sind für die Classic- und Skating-Technik unterschiedlich. Classic-Stöcke sind kürzer als Skating-Stöcke. Für Nordic Cruising werden noch kürzere Stöcke eingesetzt.
Bei der Längenwahl hilft folgende Faustregel:
- Classic: Körpergrösse minus 30 cm
- Nordic Cruising: Körpergrösse minus 35 cm
- Skating: Körpergrösse minus 20 cm
Oder:
- Körpergrösse (in cm) x 0,84 = Classic-Stocklänge
- Körpergrösse (in cm) x 0,89 = Skating-Stocklänge
Natürlich ist bei der Wahl des richtigen Stocks auch das Leistungsniveau massgebend. Dabei gilt:
- Etwas kürzere Modelle für Anfänger:innen und Hobbysportler:innen für eine bessere Koordination
- Längere Modelle für Profis für eine bessere Kraftübertragung