App Review
Bloom: Wofür ist die App und was kann sie?
22. April 2022
Mit Bloom zu mehr Empowerment, weniger Stress und besserem Schlaf? Unsere Fitness-Expertin Fabiana hat die App getestet und beantwortet die wichtigsten Fragen.
Was ist die Bloom App?
Bloom ist eine App zur Selbsttherapie. Dabei wird mithilfe von täglichen Coaching-Sessions im Videoformat der Geist / das Gehirn und die mentale Fitness trainiert. Das Ziel: Stress und Ängste bewältigen, Schlaf verbessern, bessere Gewohnheiten aufbauen, stärkere Beziehungen pflegen und so die allgemeine Lebensqualität verbessern.
Die Coaching-Sessions beruhen auf neurowissenschaftlichen und psychotherapeutischen Studien sowie kognitiver Verhaltenstherapie (cognitive behavioral therapy, kurz CPT) und stützen sich auf Empowerment, Empathy (Mitgefühl) und Open-Mindedness (Aufgeschlossenheit), Perspective und Gratitude (Dankbarkeit).
Die App ist zurzeit ausschliesslich auf Englisch verfügbar.
Welche Daten werden bei der Registrierung verlangt?
Name, E-Mail, Passwort
Gibt es auf der App Werbung?
Nein. Die App ist 7 Tage gratis, danach kostet es entweder CHF 15.50 pro Monat, CHF 64.– pro Jahr oder CHF 400.– für zeitlich unbegrenzten Zugang.
Für wen ist die App geeignet?
- Für Personen, die eine kostengünstige Alternative zu einer konventionellen Therapie suchen und es mit Selbstheilung versuchen möchten.
- Für Personen, die sich mit sich selber beschäftigen und selbst optimieren wollen oder etwas verarbeiten müssen.
- Für gestresste Personen, die sich etwas Zeit zur Selbstreflexion nehmen möchten.
Welche Features hat die App und wie findest du sie?
Einige der Features, die man erwarten kann:
- Daily Check-ins: Wie fühle ich mich? Gestresst, zufrieden, ruhig etc. Danach kurzer Eintrag zum «Wieso».
- Die App speichert alle Einträge. Unten rechts hat man stets Zugriff auf diese «Entries». So kann man sich anschauen, wie man sich vor Tagen, Wochen, gar Monaten gefühlt hat. Hier ein Beispiel: Ist man «down» und hat das Gefühl, man fühlt sich immer so, schaut man am besten nochmals nach. Die Chancen stehen gut, dass es «nur» ein temporäres Tief ist.
- Video Therapy Sessions: Videos zu den Themen «Learning to Love Yourself» oder «Mastering Life Changes» u.v.m. Diese Sessions sind interaktiv. So stellt der oder die Therapeut/in Fragen und man beantwortet diese für sich. Zum Schluss kann man nach jeder Session reflektieren, was man gelernt hat.
- Quick & Easy Activities: Auf dem Homescreen finden sich viele schnelle Tätigkeiten, wie z.B. Dankbarkeits- und Zielsetzungs-Aufgaben, Affirmationen und Atemübungen. Diese kann man machen, wann immer man möchte. Wieso nicht, wenn man auf den Bus wartet?
- Video Pep Talks: Gerade mega gestresst von der Arbeit oder Angst vor einem Gespräch? Bei diesen kurzen Videos (ca. 1 Min.) geben die Therapeut:innen aufmunternde Tipps, wie man die Herausforderung angehen und mit den Emotionen umgehen kann.
Was für Coaching-Sessions gibt es?
Die tägliche Routine gestaltet sich wie folgt:
- Daily Check-in: Tagebuch, in dem man seine Stimmung beschreibt und trackt.
- Today’s Intention: Tagebuch, worauf man sich fokussieren möchte. Die zur Verfügung stehenden Kategorien sind Angst, Frustration, Trauer, Motivation, Stress, Selbst-Liebe oder Schlaf. Darunter gibt es weitere Kategorien, z.B. bei «Stress» «Stress bei der Arbeit» oder «Stress in der Beziehung».
- The Morning Show: Beruhigende Hintergrundmusik und angenehme und sehr empathische und sympathische Person (man kann wählen zwischen Mann und Frau), die in Videos Hilfestellungen und Ratschläge gibt.
- Strengthen Relationships: Video mit Ratschlägen, wie man Beziehungen pflegt und festigt.
- Evening Wind-Down: Tagebuch, um abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Festlegung von eigenen, individuellen Routinen. Es gibt Vorschläge, man wird aber auch ermuntert, sich selber über die Routinen Gedanken zu machen.
Wie ist das Verhalten der App (Stabilität / Speicherplatz / Akku-Verbrauch)?
OK, nichts auffälliges bemerkt.
Usability: Wie ist die Benutzerfreundlichkeit?
Einfache Handhabung, verständlicher Aufbau. Selbsterklärend.
Hat die App nennenswerte Besonderheiten?
Sobald man die App öffnet und die Musik hört, kommt man zur Ruhe und bekommt ein angenehmes Gefühl. Die Farbwelt, Stimmen und einfachen Texte stimmen ein, sich mit der App und dann schliesslich mit sich selber auseinander zu setzen.
Wie lautet dein Fazit zur Bloom App?
- Damit die Selbsttherapie wirklich hilft, muss man sich auch wirklich mit der App bzw. mit sich selber auseinander setzen. Ist dies nicht der Fall, kann man bereits nach ein paar Tagen den Faden und somit das Interesse verlieren. Dafür ist die App ziemlich teuer mit CHF 15.50 pro Monat. Das ist wahrscheinlich die Barriere: Schlussendlich investiert man Zeit und Geld und dafür muss man bereit sein.
- Leider ist die App nur auf Englisch verfügbar. Trotzdem in einfacher Sprache auch für Englisch-Anfänger:innen zugänglich.
- Der kostenlose 7-Tage-Trial ist sehr empfehlenswert. Danach braucht es wirklich Disziplin, dranzubleiben.
- Für Personen, die ein ernsthaftes psychisches Problem haben, ist Bloom eher ungeeignet. Da müssen Profis her. Aber zur Selbstreflexion und für ein täglich gutes Gefühl ist die App hilfreich. Hat mir ein paar mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wenn ich ein Video oder einen Spruch gesehen habe, die das Herz berühren.
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Rating: 4